Die Nacht ist die Zeit der Träume. In der Nacht macht die Welt Pause. Die Sonne, die Menschen, die Kinder schlafen.
Nur Mond und Sterne leuchten. Oder leuchten nicht. Denn so oder ganz anders ist die Nacht.
Die Nacht kennt Melancholie und Schatten, Licht und Zwielicht. In der Nacht hält die Wirklichkeit den Atem an.
In der Nacht sind Irreales und Surreales, Fantasie und Magie zuhause und Wunder nicht fern.
Bilderbücher begeistern – und zwar nicht nur kleine Leute. Der besondere Zauber des Buches entsteht vor allem dann, wenn Wort und Bild in gekonnter Weise ineinandergreifen. Wie kunstvoll Bilderbücher gestaltet sein können, offenbart die Städtische Galerie Rosenheim vom 24. März bis 10. Juni 2018 in der Ausstellung „Licht aus! Die Nacht im Bilderbuch“.
Das Bilderbuch und die Nacht sind von jeher eng miteinander verbunden, nicht nur in „Gute-Nacht-Geschichten“. Die Nacht umfängt stets eine besondere Magie: Sie ist die Zeit, in der die Welt scheinbar schläft und doch in ihren Träumen heimliche und unheimliche Abenteuer erlebt, in der gruselig-gutherzige Gespenster ihr Unwesen treiben und mutige Helden der Finsternis und ihren schaurig-schönen Auswüchsen trotzen.
Aus aller Welt hat die Münchner Literaturwissenschaftlerin und Ausstellungskuratorin Christine Knödler Buchillustrationen der Nacht ausgewählt. Von Japan über Belgien, Frankreich, die Schweiz bis zu den USA wurden die Kunstwerke dann von der Städtischen Galerie Rosenheim gesammelt und die Original-Illustrationen von über 20 Künstler unter einem Dach zusammengeführt.
Mit dabei sind: Kristina Andres, Jutta Bauer, Hannes Binder (Schweiz), Aljoscha Blau, Quint Buchholz, Annegert Fuchshuber, Jacky Gleich, Tatjana Hauptmann (Schweiz), Regina Kehn, Ursula Kirchberg, Jon Klassen (Kanada), Ole Könnecke, Mattias de Leeuw (Belgien), Sophia Martineck, Dorothée de Monfreid (Frankreich), Jörg Mühle, Nele Palmtag, Komako Sakai (Japan), Henriette Sauvant, Britta Teckentrup, Einar Turkowski, Julie Völk (Österreich), F.K. Waechter, Henning Wagenbreth, Else Wenz-Viëtor, Mehrdad Zaeri.
Gezeigt werden sowohl „Nacht-Klassiker“ wie Der kleine Häwelmann und deren illustrative Umsetzungen im Wandel der Zeit, als auch druckfrische Neuerscheinungen wie Zirkusnacht von Mattias de Leeuw. Auch ausgewählte grafische Romane wie Sophia Martineks Hühner, Porno, Schlägerei mit ihrer geistreichen Kombination aus Text und Zeichnung sind zu sehen.
Die Ausstellung knüpft an eine erfolgreiche Tradition von Bilderbuchschauen in der Städtischen Galerie an. Bereits zum sechsten Mal ("Zum Kuckuck! Tiere im Bilderbuch" 2016; "Max, Moritz & Co." 2011; "Pippi Langstrumpf & Co.- Zum 100. Geburtstag von Astrid Lindgren" 2007; "Tigerente, Bär & Co. - 45 Jahre Janosch" 2005; "Findus, Rotkäppchen & Co. 2003") blickt die Galerie ins Buch, um die Kunst darin freizulegen.
Die Ausstellung will die verschiedenen Herangehensweisen an Bildergeschichten sowie die facettenreichen Techniken der illustrierenden Künstler sichtbar werden lassen und damit große wie auch kleine Besucher und Besucherinnen für die spannende Welt der Kunst begeistern. Als solches ist die Ausstellung einzigartig im süddeutschen Raum; ein amüsanter Augenschmaus voller Überraschungen für Menschen allen Alters und jeder Herkunft.





