Erneut gelingt der Städtischen Galerie Rosenheim eine Zusammenführung international bedeutender Illustratoren. Mit der aktuellen Ausstellung „Max, Moritz & Co. – Kunst fürs Bilderbuch“ wird seit 22. Oktober 2011 der Erfolg der Ausstellungen „45 Jahre Janosch“ (2005) und „Pippi Langstrumpf & Co.“ (2007) fortgesetzt.
Die Ausstellung „Max, Moritz & Co.“ geht den männlichen Rollen im aktuellen Bilderbuch auf den Grund. Wilhelm Buschs bekannte Figuren „Max und Moritz“ sind dabei der Ausgangspunkt für ein ganzes Spektrum moderner Helden, die – im Sinne Astrid Lindgrens – warmherzig und phantasievoll die Welt bereichern, ohne die Lebenswirklichkeiten ganz auszuklammern.
Den Besucher erwarten sowohl Originalblätter vertrauter Klassiker als auch Illustrationen außergewöhnlicher Neuerscheinungen. Die Techniken der ausgestellten Werke umfassen altmeisterliche Malerei und Handzeichnungen ebenso wie farbenfrohe Collagen, Computergrafik und Cartoons.
Ein wahrhaftiger Oscar-Gewinner stellt in der Ausstellung sein Werk aus: Shaun Tan, gefeierter Shootingstar der Buchkunst und Preisträger des Oscars 2011 für den besten animierten Kurzfilm („The Lost Thing“) präsentiert in der Ausstellung eine Auswahl seiner Werke, darunter auch das gleichnamige Bilderbuch sowie seine bekannten „Graphic Novels“. Shaun Tan wurde zudem 2009 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis und 2011 mit dem Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis ausgezeichnet. Der Australier ist weltweit für seine phantasievolle und kreative Buchkunst bekannt und bei „Max, Moritz & Co.“ mit einer Sonderausstellung vertreten.
Zu sehen ist in der Städtischen Galerie auch bebilderte Buchkunst der gefragten belgischen Künstlerin Ingrid Godon. Die schönsten Blätter zu ihren erfolgreichsten Büchern zeigen Nikolaus Heidelbach – ein Urgestein der europäischen Bilderbuchkunst – und der Bilderbuchwissenschaftler Jens Thiele sowie die wegweisenden jungen Illustratorinnen Nadia Budde, Anke Kuhl, Philip Waechter, Linda de Haan und Stern Nijland.
Mit „Max und Moritz“ veröffentlichte Wilhelm Busch schon im Jahr 1865 einen Meilenstein der Bilderbuch-Literatur und bereitete damit sogar das Genre des Comics vor.
Die Kunstform Bilderbuch zeigt sich in Rosenheim als ein ernst zu nehmendes künstlerisches Medium, das Kunst und Literatur für große und kleine Menschen auf hohem Niveau zu verbinden vermag. Und sie sorgt für Überraschungen, wenn die Nachkommen der traditionellen Lausbuben, Prinzen und Cowboys so gar nicht mehr in ihre Klischees passen wollen.
Bei der Ausstellungsarchitektur arbeitete die Galerie mit der Hochschule Rosenheim zusammen und ließ Studenten der Fakultät für Innenarchitektur die einzelnen Räume gestalten.
Passend zur Ausstellung können Teilnehmer (5 bis 107 Jahre) des Rahmenprogramms vielfältige „Streiche“ erleben. Der Bau einer Schokoladenbrücke, oder das „Maikäfer-Jonglieren“, ein Scheren-Schnitt-Labor oder die Gestaltung von Murmeln und Glasobjekten versprechen Spaß und kreativen Genuss. Passend zur laufenden Ausstellung zeigt die Städtische Galerie als Höhepunkt den Oscar-prämierten Film „The Lost Thing“ von Shaun Tan mit anschließendem Live-Konzert von Peter Weigand & Combo.








