Die Sammlerträume des Max Bram

Defregger, Schleich, Stuck, Wopfner…

Der Lehrer und begeisterte Kunstliebhaber Max Bram begann ab 1886 im Münchner Umfeld Werke zeitgenössischer Künstler zu sammeln. Aus bescheidenen Anfängen mit Trouvaillen von der Auer Dult, Nachlassversteigerungen und Tauschgeschäften gelang es ihm, auch durch persönliche Kontakte zu Münchner Malern, nach und nach eine sowohl qualitativ als auch quantitativ beachtliche Bildersammlung aufzubauen.  

Durch eine Zeitungsnotiz erfuhr Bram von der Gründung eines Kunstvereins in Rosenheim und beschloss 1904, seine Gemäldesammlung der aufstrebenden Stadt zu schenken, zumal seine Ehe mit der Rosenheimer Müllerstochter Elisabeth Oswald kinderlos geblieben war. Zur Würdigung der großherzigen Stiftung ernannte die Stadt 1905 ihren Gönner Max Bram zu ihrem ersten Ehrenbürger.

Mit der Schenkung war die Auflage an die Stadt verbunden, geeignete Präsentationsräume für die Gemälde zur Verfügung zu stellen. 1913 konnte der Öffentlichkeit in der säkularisierten Michaelskirche eine erste Bildergalerie der Sammlung Max Bram präsentiert werden.

Neben Neuerwerbungen durch Bram selbst förderte die Stadt die Gemäldesammlung durch eigene Ankäufe. Dadurch einen Qualitätsverlust fürchtend, konnte Bram schließlich eine Ankaufskommission durchsetzen, die sich aus den Malern Emil Thoma, Hermann Groeber und Constantin Gerhardinger zusammensetzte. Bereits Ende der 20iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurden die Räumlichkeiten der ehemaligen Michaelskapelle für die stetig wachsende Gemäldesammlung zu klein und der Wunsch nach einem neuen, repräsentativen Galeriegebäude laut. Bis zu seinem Tod 1935 blieb Bram seiner Sammlung verbunden. Er ermöglichte Neuankäufe und Schenkungen, begleitete kritisch die Neuerwerbungen und erlebte schließlich noch die Grundsteinlegung des heutigen Galeriegebäudes des Architekten German Bestelmeyer.

Franz von Stuck, Olga, Pastellzeichnung, um 1904

Franz von Stuck, Olga, Pastellzeichnung, um 1904

Max Bram umgeben von seinen Sammlerschätzen, Foto (c) Stadtarchiv Rosenheim

Max Bram umgeben von seinen Sammlerschätzen, Foto (c) Stadtarchiv Rosenheim