Als in den 1970er Jahren in New York und London Punkrock die Clubs eroberte, wurde es laut, wild, bunt. Die Jugend nahm sich ihren Raum, Provokation wurde zu einer Form des Protests gegen bestehende Ordnung: Subkultur trat gegen sogenannte Hochkultur an, Rebellion gegen abgenutzte Wertvorstellungen, Anderssein gegen Establishment, Pluralität statt Exklusivität, Bürgerschreck statt satter Bürgerlichkeit.
Die Ausstellung "PUNK: Wir versprechen nichts!" begibt sich auf Spurensuche und Ortsbegehung und macht Punk nicht nur als Protestkultur, sondern vor allem auch als Lebensgefühl gegenwärtig: Inszenierte Clubräume (u.a. Ratinger Hof, Düsseldorf) als zentrale Schauplätze des Punk laden zur Wiederentdeckung und Begegnung ein. Street- und Szene-Fotografie (u.a. von Ilse Ruppert, Esther Friedman, Richard Gleim / Nachlass Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf) holt die Bewegung und ihre Akteurinnen und Akteure ins kollektive Gedächtnis.
Arbeiten von Andy Warhol, Joseph Beuys, Yana Yo, Martin Kippenberger, Lisa Endriß (vom Künstlerinnenkollektiv WeibsBilder), Petra Gerschner oder Markus Oehlen veranschaulichen die vielfältigen und kreativen Verbindungen zu den Punk-Clubs oder den persönlichen Beziehungen in dieser Zeit. Bühnen-Outfits, etwa von FM EINHEIT, und unterschiedlichste Alltagskleidung (u.a. von Modeschöpferin Claudia Skoda) zeigen Mode und Körpergestaltung als individuelles Ausdrucksmittel. Eine – in die Präsentation integrierte – Bühne ermöglicht musikalische Experimente, Video- und Audiostationen machen u.a. Songs und Konzerte von Punk- und Punkrock-Bands sicht- und hörbar. Mitmach-Stationen in der Ausstellung nehmen den „do it yourself“ Gedanken beim Wort: Macht einfach! Macht mit!
Bis heute liegen Provokation und Protest nah beieinander, sie prägen auch unsere Gegenwart. „Do it yourself“ heißt nach wie vor Selbstermächtigung. Konsumverzicht hat nichts an Aktualität verloren. Zeitlos bringen Störung, Verstörung, Aufstörung auch Aufklärung mit sich. Die angemessene Reaktion auf die Radikalisierung der Welt? Lautwerden! Und im hier und jetzt hinschauen, sich einmischen.
Fotografien Bernd Schweinar
Wer tiefer in die regionale Musikgeschichte eintauchen möchte, kann im Kulturclub Vetternwirtschaft die Foto-Ausstellung von Bernd Schweinar besichtigen. Bernd Schweinar, (*1959), Bayerischer Rockintendant und Geschäftsführer des Rock.Büro SÜD prägt seit 1991 die Entwicklung der Popmusik im Freistaat. Als Fotograf dokumentiert er seine Leidenschaft für Musik und Kultur. Mit seiner Kamera fängt er die Energie von Live-Konzerten, die Essenz der Künstlerinnen und Künstler und die Dynamik der Musikszene ein. Seine Bilder erzählen Geschichten, sie inspirieren und schaffen eine Verbindung zwischen Musik und Publikum.
OFFENE BÜHNE & OFFENES ATELIER
FÜHRUNGEN / Club-Geschichte(n)
KUNSTPÄDAGOGISCHES ANGEBOT FÜR BILDUNGSEINRICHTUNGEN
Die Ausstellung im Gespräch
Punk in Rosenheim © Capriccio, BR Fernsehen
Die Abendschau / Der Süden © BR Fernsehen
Noch eine Woche Punk © rfo
Punk in der Städtischen Galerie © rfo
Monika Hauser im Gespräch mit Norbert Haimerl © rfo
Punk in der Galerie © Radio Regenbogen
Punk! © Podcast Heinrich.Kultur.Medien
Impressionen zur Vernissage - Stadttipps Rosenheim